BÜRO & ARBEITSPLATZ
Das hilft bei Rückenschmerzen
Viele Angestellte und Geschäftsführer der in der RaumFabrik Durlach ansässigen Unternehmen gehören zu Ihren Patient:innen. Aufgrund welcher Beschwerden suchen Schreibtischtäter:innen am häufigsten Ihre Praxis auf?
In erster Linie handelt es sich um Rücken- und Nackenbeschwerden verbunden mit Kopfschmerzen oder Blockaden. Das ein oder andere sportliche Überlastungssyndrom in Form von Knie- oder Ellenbogenbeschwerden ist auch dabei.
Welche Behandlungen empfehlen Sie bei Beschwerden im Nacken- oder Rückenbereich?
In meiner Praxis arbeite ich mit klassischen manual-therapeutischen Techniken und individuellen, am Alltag orientierten Übungen. Sehr beliebt bei meinen Patient:innen ist die japanische Akupressur-Technik „Shiatsu“. Hier behandle ich den bekleideten Körper auf einem Futon am Boden. Dies ist eine sehr intensive Technik, die den gesamten Menschen, alle Körperabschnitte und Gelenke, auch innere Organe und Gemütszustand in den Blick nimmt - eine sehr „ganzheitliche“ und damit hochwirksame Technik. Ergänzt werden meine Behandlungen durch Tapes, Ernährungsberatung oder Ohr-Akupunktur.
Reicht ein ergonomisch ausgestattetes Büro aus (z.B. höhenverstellbarer Schreibtisch, ergonomischer Bürostuhl)? Oder gehört zur körperlichen Gesundheit am Arbeitsplatz mehr dazu?
Ein ergonomisch ausgestattetes Büro ist auf jeden Fall ein sehr guter Anfang. Man sollte den höhenverstellbaren Schreibtisch allerdings auch benutzen. Ich beobachte, dass dieser häufig nur wenige Male im Jahr zu einem Stehtisch verstellt wird. Meist erst, wenn es schon im Rücken zwickt. Sinnvoller wäre es die Höhenverstellung jede Woche einmal zu nutzen, zum Beispiel montags den Schreibtisch um 5-7 cm nach oben oder unten stellen. Wenn man dann noch seinen Bildschirm um 15-20 cm verschiebt, werden automatisch andere Gelenke und Muskeln in das Zentrum der Belastung gerückt und die von voriger Woche entlastet. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch kann deutlich mehr als nur Sitz- oder Stehtisch sein.
Ein zweiter wichtiger Baustein für Muskeln, Bandscheiben und Gelenke ist die ausreichende Versorgung mit Wasser. Wer am Bildschirm arbeitet, fordert außerdem seine Augen sehr stark. Hier gilt es ausreichend Wasser zu trinken - circa 0,03 l/Kilogramm Körpergewicht, um alle Zellen von Gehirn bis Bandscheibe ausreichend zu spülen. Das hilft Erschöpfung und Rissen im Gewebe vorzubeugen.
Haben Sie Tipps für's Home-Office? Die wenigsten Menschen haben zu Hause ein ergonomisch ausgestattetes Arbeitszimmer …
Die allgemeine Situation seit dem letzten Jahr, zum Beispiel im Home-Office, hat bei vielen Menschen für große Veränderungen des Arbeitsalltags gesorgt. Veränderungen allgemein sind häufig mit Stress verbunden, und das nicht nur mit mechanischem Stress, verursacht durch durch die Sitzhaltung, sondern auch mit psychischem Stress. Hier wäre es angebracht, gezielt mental gegenzusteuern und sich nicht noch durch übermäßigen Konsum von News in Ängste und negative Kommunikation hineinzusteigern. Dies führt erneut zur Ausschüttung von Stresshormonen und eine Abwärtsspirale beginnt. Ich empfehle, mindestens einmal täglich das Positive in den Blick zu nehmen: Hat mir die aktuelle Situation auch etwas Gutes gebracht? Mehr Zeit, da der Weg zur Arbeit wegfällt? Mehr gesundes Essen, weil ich selber koche? Mehr Kontakt zu entfernten Freunden, weil mehr Zeit zum Telefonieren bleibt? Jeder hat seine persönliche Liste, die es zu kultivieren gilt. Eine solche Denkweise senkt nachweislich die Stresshormone und steigert das Wohlbefinden.
Vielen Dank für das Gespräch!
Mehr Informationen zu den Behandlungstechniken von DICKINSON Physiotherapie erhalten Sie auf der Website www.claudiadickinson.de.